Beerenobst läutet den Sommer für Naschkatzen ein, denn Sommerzeit ist Beerenzeit. Leider ist sie viel zu schnell vorbei und so sollten die wenigen Wochen, in denen die besonders aromatischen Beeren verfügbar sind, voll ausgekostet werden.
Beerensammeln ist nicht nur eine Kindheitserinnerung sondern hat eine lange Tradition und geht zurück in eine Zeit, wo sich der Mensch durch jagen und sammeln ernähren musste. Beeren waren in Mittel- und Nordeuropa schon in der Jungsteinzeit heimisch. In der Antike war das Wissen um die Wirkung von Beerenobst als Heilmittel bekannt. Beerenfrüchte galten immer als besondere Delikatesse und lieferten den Menschen wertvolle Nährstoffe. Im Mittelalter kultivierten Mönche in ihren Klostergärten Beerenobst und nutzten diese für medizinische Zwecke und als köstliche Arznei. Auch wenn viele Früchte die Bezeichnung „Beere“ im Namen tragen entsprechen sie allerdings nicht immer der botanischen Definition für Beerenfrüchte. Der Botaniker unterteilt Beerenfrüchte in Schließfrüchte und Sammelfrüchte, deren meist mehrere Samen im Fruchtfleisch eingebettet sind. „Echte Beerenfrüchte“ sind nur die Schließfrüchte. Sie bleiben auch im vollreifem Zustand geschlossen, das heißt ihre Samen bleiben vom Fruchtfleisch umhüllt wie die Banane, Kiwi, Zitrone und Orange. Reife Sammelfrüchte hingegen tragen ihre Samen außen auf dem Fruchtkörper. Hierzu zählen beispielsweise Brombeeren, Erdbeeren oder Himbeeren. Kaum zu glauben, dass botanisch gesehen auch Gemüsearten wie Gurke, Paradeiser, Paprika, Zucchini, Melone, Kürbis und etliche mehr, zu den Beerenfrüchten zählen.
Erdbeeren sind botanisch gesehen Sammelnussfrüchte, Himbeeren und Brombeeren, sowie Vogelbeere sind Sammelsteinfrüchte. Hingegen bleibt die Johannisbeere, Stachelbeere, Heidelbeere und Preiselbeere ihrem Wort treu und ist eine echte Beere. Panzerbeeren wie der Kürbis und seine Familie haben eine dicke Schale und stellt somit die größte Frucht in der Gattung der Beeren dar. Traditionell wird zum Beerenobst unter anderem, Apfelbeere (Aronia), Holunder, rote, schwarze und weiße Ribisel, Maulbeere, Preiselbeere, Sanddorn, Stachelbeere, Weintraube, Vogelbeere und viele mehr, gezählt. Je nach Sorte und Standort sind in unseren Breiten Beeren von Mai bis Oktober in der Natur verfügbar. Die kleinen, runden Früchte sind perfekt für heiße Tage, da sie mit ihrem hohen Wassergehalt erfrischen und den Durst löschen. Außerdem sättigen sie, ohne den Magen zu belasten, was besonders bei Sommerhitze angenehm ist. Das extrem kalorienarme Obst weist eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoide auf, die antiviral, entzündungshemmend und blutdruckregulierend wirken. Beeren beinhalten viele Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium sowie den Vitaminen A, C und B6, Ballaststoffen und Gerbstoffen. Beeren sind fruchtige Sensibelchen und sehr empfindlich. Daher ist eine schonende und rasche Verarbeitung wichtig. Beeren sind druckempfindlich und nach Verletzung verschimmeln sie sehr schnell. Neben ihren vielfältigen Verwertungsmöglichkeiten, für Saft, Likör, Kompott, Fruchteis oder als Kuchenbelag, lassen sich die Beeren auch gut einfrieren. Gleichzeitig bleiben so wertvolle Vitamine erhalten,