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Essbare Blüten

„Flower Power auf den Tellern“

Die frischen, bunten Farben, der Duft und das einzigartige Aroma von essbaren Blüten laden geradezu ein, sie in der alltäglichen Küche interessant und kreativ in Szene zu setzen. Die Verwendung von essbaren Blüten als Lebens- und Heilmittel geht weit zurück in die Geschichte. Die Römer schwelgten förmlich in der Pracht verschiedener Blüten. Bei luxuriösen und lukullischen Gelagen durften Rosen nicht fehlen. Dabei wurden die Speisen nicht nach ihrem Wohlgeschmack bewertet, sondern nach der Schwierigkeit der Beschaffung, denn das zeugte von Noblesse. Im Mittelalter und zur Zeit der Renaissance waren essbare Blüten Bestandteil der Nahrung, zumal damals kaum ein Unterschied zwischen Blumen und Gewürzen gemacht wurde. Etwa die Gewürznelken sind nichts anderes als getrocknete Blütenknospen des Nelkenbaumes und Safran sind getrocknete Blütennarben von „crocus sativus“, mit denen Speisen gewürzt und gefärbt wurden. Hildegard von Bingen entdeckte essbare Blüten für ihre Kräutermedizin und Germanen würzten ihren Met mit Mädesüß, Rotklee und Löwenzahn. Das Einzuckern und Kandieren von Blüten war eine beliebte Art diese haltbar zu machen. Kandierte Veilchen waren für Kaiserin Sisi eine beliebte Nascherei. Vom asiatischen Kontinent ausgehend traten essbare Blüten ihren Siegeszug rund um die Welt an. Schon Konfuzius wusste um die Heilwirkung von Chrysanthemen und Jasminblüten, die in der Küche Asiens heute noch Tradition haben. Die Agave war ein wichtiges Nahrungsmittel bei den indigenen Völkern. Mit den Blüten wurden Eintöpfe und Fleisch gewürzt. Essbare Blüten liegen in der Kräuterküche stark im Trend und liefern einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung. Sie enthalten sekundäre Pflanzeninhaltstoffe, wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und ätherische Öle. Zudem bieten essbare Blüten einen Anteil an Blütenstaub und Nektar, die in anderen Pflanzenteilen nicht vorkommen. Blütenblätter von Heilkräutern entfalten nicht nur in Form von Tees, Salben und Tinkturen ihr gesundheitsförderndes Potential, sondern entpuppen sich in kreativen Gerichten als Medizin für alle Sinne. Das Potpourri essbarer Blüten reicht von Aster bis zur Zucchiniblüte. Doch nicht alle bunten Blüten können bedenkenlos verspeist werden. Beispielsweise gelten Akelei, Maiglöckchen, Fingerhut, Engelstrompete oder Herbstzeitlose um nur einige zu erwähnen, als giftig. Es sollten nur Blüten verwendet werden, wo die Gewissheit besteht, dass diese als essbar gelten. Zum Verzehr geeignet sind ungespritzte und frische Blüten aus dem eigenen Garten, Feld oder Balkon und Terrasse. Herkömmliche Pflanzen aus dem Blumengeschäft sind definitiv nicht essbar, da sie mit Chemikalien behandelt wurden. Blüten sind sehr empfindlich und sollten daher erst vor der Verwendung gepflückt werden um Vitaminverluste zu vermeiden. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist um die Mittagszeit. Essbare Blüten sollten nicht gewaschen werden, da ansonsten der wertvolle Blütenstaub und Nektar verloren geht. Essbare Blüten bieten eine vielfältige Verwendung und sorgen für interessante Abwechslung am Teller. Kleine Blüten von Hornveilchen, Gänse-blümchen, Schlüsselblume und Borretsch zu Eiswürfel gefroren geben jeder Bowle, Sekt oder Fruchtsaft eine pfiffige Note. Holunder- und Pfefferminzblüten im Trinkwasser werten das Wasser auf. Jeder Salat, jedes Häppchen, jede Suppe, jedes Dessert kann mit allen essbaren Blüten dekoriert werden, dadurch ergibt sich ein appetitlich anregendes Farbenspiel am Teller. Mit würzig schmeckenden Kräuterblüten bestreut, erhält jedes Hauptgericht eine bezaubernde Note. Blütenbutter ist ein schmackhafter Aufstrich auf Brot und eine wunderbare Zutat zu Gegrilltem. Blüten können genau wie Kräuter in Essig oder Öl angesetzt oder als Sirup weiterverarbeitet werden und dienen als Grundlage für Salben und Tinkturen.

Die Lust auf Ungewöhnliches und Neues auf dem Teller eröffnet also mit essbaren Blüten ein breites Spektrum der Sinne und ein kreatives Experimentierfeld in der Küche.

 

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