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Erdäpfel

„Solanum tuberosum“

Erdäpfel sind Bodenschätze der Extraklasse und stehen für puren Genuss. Beliebt in allen Küchen dieser Welt ist diese unscheinbare Knolle wohl eines der vielseitigsten Lebensmittel. Erdäpfel haben als wahrer Alleskönner für jeden Gaumen etwas zu bieten. Ob als Suppe, Salat, Eintopf oder Gratin, als Brot, im Aufstrich oder als pfiffige Mehlspeise serviert sind Erdäpfel ein überaus variantenreicher Bestandteil der österreichischen Küche. Die erdige Knolle lässt fast alles mit sich machen und schmeckt dabei immer gut.

Die Geschichte der Erdäpfel beginnt in den Anden. Vor etwa 8.000 Jahren waren Erdäpfel für die Inkas nicht nur Grundnahrungsmittel sondern auch Zahlungsmittel, Medizin und Kulturgegenstand. Im 16.Jhdt. brachten spanische Seefahrer das „Gold der Inkas“ nach Europa. Dennoch war die Pflanze noch lange von der europäischen Tafel verbannt. Zudem wurde die Knolle von der Kirche verdammt und als Frucht des Bösen abgestempelt, da alles was unter der Erde wachse teuflischen Ursprungs sei. Die Tatsache, dass die wertvolle Knolle in unseren Breiten zum „Volksnahrungsmittel“ wurde, ist Kaiserin Maria Theresia zu verdanken. Sie verpflichtete Bauern in bestimmten Gegenden, Erdäpfel anzubauen, da sie den Wert dieser Knolle als Sattmacher für die Bevölkerung und Mittel gegen Hungersnöte erkannte.

Unter den Namen wie Erdäpfeln, Eapfön, Bramburi, Eachtling und Krumbirn kennen wir den Erdapfel. Der Erdapfel ist ein Nachtschattengewächs und gedeiht überall auf der ganzen Welt. Erdäpfel zählen somit zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Erde.

Neben ihrem Geschmack und ihrer unkomplizierten Verwendung sind Erdäpfel sehr gesund, leicht verdaulich und vor allem ernährungs-physiologisch äußerst wertvoll. Aufgrund des hohen Wassergehaltes ca. 77% zählt die tolle Knolle zu den energiearmen Lebensmitteln. Erdäpfel enthalten Kohlehydrate in Form von Stärke, die erst durch Erhitzen für den menschlichen Organismus verdaulich gemacht wird. Eiweiß ist in geringen Mengen enthalten. Die biologische Wertigkeit des Erdapfels beträgt etwa 70 % und liegt über den Wertigkeiten von Hülsenfrüchten und Getreide. Ein großer Pluspunkt für den Erdapfel ist der mit nur 0,1% besonders niedrige Fettgehalt. Aufgrund des hohen Vitamin-C Gehaltes werden Erdäpfel auch als „Zitrone des Nordens“ bezeichnet. Schließlich waren Erdäpfel neben Kraut früher die einzige Möglichkeit die Vitamin C Versorgung im Winter sicherzustellen.

Europaweit gibt es 1.500 zugelassene Erdäpfelsorten. In unserem Land werden hunderte davon, die in unglaublichen Formen, Farben und Geschmacksnuancen existieren, kultiviert. Blaue oder Violette Arten waren früher Stärke- und Futtererdäpfel. Heute sind sie  eine Delikatesse und bei Gourmets als Rarität hoch geschätzt.

Speiseerdäpfel unterscheiden sich in ihrem Stärkegehalt und werden aufgrund ihrer Kocheigenschaften in „Festkochende“, „Vorwiegend Festkochende“ und in „Mehlig kochende“ eingeteilt.

Lange Zeit haftete der Wunderknolle das Image eines Arme-Leute-Essens an. Wie hätten unsere Vorfahren überlebt in Zeiten, in denen der Tisch nicht so reich gedeckt war wie heute?

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