Raphanus
Rettich ist der allgemeine Name für eine Gruppe von Gemüsesorten. Botanisch gehört er zur Familie der Kreuzblütler und ist mit anderen Kohlsorten, Kren, Rucola und Raps verwandt. Die Form der Rettichwurzel variiert von kugelförmig und oval bis länglich-spitz. Das Innere des Rettichs ist immer weiß, während die äußere Schicht je nach Sorte weiß, rosa, rot, braun, violett, blau oder schwarz sein kann. Man unterscheidet zwischen Sommerrettich und Winterrettich sowie zwischen kleinen und großen Rettichen. Radieschen gehören beispielsweise zu den kleinen Rettichen, während große Sorten wie der eiszapfenförmige weiße Bier-Rettich oder der runde schwarze Rettich zu den Winterarten gehören. In der Umgangssprache wird Rettich oft liebevoll „Radi“ genannt.
Rettich stammt ursprünglich aus Südostasien, wo er noch heute eine wichtige Rolle als Nahrungsmittel spielt. Bereits im alten Ägypten war Rettich als gesundes Lebensmittel bekannt. In Europa wird Rettich seit dem Mittelalter angebaut. Aufgrund seiner langen Lagerfähigkeit und der geringen Ansprüche an den Anbau, waren Rettichwurzeln eine wichtige Nahrungsgrundlage für die ärmere Bevölkerung, bevor der Erdapfel eingeführt wurde. Rettich hat hierzulande das ganze Jahr über Saison.
Die scharfen Wurzeln des Rettichs sind kalorienarm und enthalten Vitamine der B-Gruppe, viel Vitamin C sowie Kalium und Kalzium. Die Senföle im Rettich verleihen ihm seinen charakteristischen Geschmack.
Meistens wird Rettich roh gegessen, da durch Hitze der typische scharfe Geschmack verloren geht. Man isst ihn zum Beispiel aufgeschnitten und leicht gesalzen auf einem Butterbrot oder als abwechslungsreiche Zutat in Salaten. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass zu viel roher Rettich blähend wirken und Durchfall verursachen kann. Gedünstet kann Rettich zusammen mit Fleischgerichten gegessen werden.
Neben seinem kulinarischen Wert bietet Rettich auch gesundheitliche Vorteile. In der Volksmedizin wird die Wurzel schon lange als Heilpflanze verwendet. Sie soll bei Husten oder Erkältungssymptomen schleimlösend wirken. Das Wurzelgemüse enthält außerdem viele sekundäre Pflanzenstoffe, die den Stoffwechsel positiv beeinflussen und die Produktion von Gallenflüssigkeit in der Leber anregen, wodurch die Fettverdauung unterstützt wird. Die Senföle, zusammen mit den Ballaststoffen im Rettich, regen auch die Verdauung an. Blähungen und Verdauungsbeschwerden können daher mit Rettich ergänzend behandelt werden. Rettich wird in der Volksmedizin heute noch erfolgreich bei Husten, Rheuma und Gicht eingesetzt.