„Triticum“
Vom Frühstück mit Semmerl, über das Schnitzel zu Mittag, bis zu einem Nudelgericht am Abend ist Weizen ein allgegenwärtiger Bestandteil unserer Ernährung. Das vielseitige Getreide zählt zu den am meisten angebauten Getreidearten der Welt und ist wohl das bekannteste Grundnahrungsmittel. Dennoch wird kein anderes Nahrungsmittel so kontrovers diskutiert wie der Weizen. Manche loben seine hervorragenden Backeigenschaften, während andere gesundheitliche Bedenken äußern. Dennoch ist Weizen keineswegs für jeden Menschen ungesund.
Weizen gehört zu den ersten Pflanzen, die der Mensch kultiviert hat. Die ursprünglichen Weizenarten waren Einkorn und Emmer. Diese Nutzpflanzen lösten über alle Erdteile kulturelle Veränderungen aus. Der Ursprung des Weizens wird vermutlich im Norden der arabischen Halbinsel sowie im Iran, Irak und Syrien vermutet. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass bereits vor 6000 Jahren in Ägypten Weizenbrot in speziellen Backräumen hergestellt wurde. In der Antike erfolgte der Weizenanbau bereits im großen Stil. Damals war Weizen als Nahrungsmittel unverzichtbar, da das Getreide sowie Weizenmehl und Grieß über Jahre lagerfähig waren. Die Verbreitung des Weizens in Europa begann erst ab dem 11. Jahrhundert mit der Beliebtheit von Weißbrot. Dank seiner guten Backeigenschaften erlangte Weizen immer größere Beliebtheit und verdrängte nach und nach traditionelle Getreidesorten wie Gerste und Roggen. Weizen zählt nicht umsonst zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln weltweit. Das Getreide besteht zu etwa 70 % aus Stärke und enthält wertvolles pflanzliches Eiweiß. Zudem liefert Weizen verschiedene B-Vitamine. Vollkornweizenprodukte sind besonders ballaststoffreich und weisen einen hohen Calcium-Gehalt auf. Weizen ist in der Küche nahezu überall präsent, in erster Linie natürlich in Form von Weizenmehl, das zur Herstellung von Backwaren, Brot und Gebäck verwendet wird. Auch Nudeln, Couscous, Bulgur und Grieß werden ebenfalls aus Weizen hergestellt. Des Weiteren bildet Weizen die Basis für viele Frühstücksflocken, Weizenbiere und Spirituosen wie Weizenkorn. In der vegetarischen Küche sind Produkte aus Seitan, dem reinem Weizenprotein, eine beliebte Fleischalternative. Weizen enthält mehr Gluten als andere Getreidesorten. Dieses natürliche Klebereiweiß trägt dazu bei, dass Teige aus Weizenmehl besonders fein und elastisch werden, weshalb Weizen das beliebteste Backgetreide ist. Zudem ist Weizen heller und milder im Geschmack als viele andere Getreidesorten. Generell unterscheidet man zwischen Weichweizen, der stärkehaltig ist und Hartweizen der aus auch als Durumweizen bekannt ist, und aufgrund seines hohen Kleberanteiles zur Herstellung von Teigwaren besonders geeignet ist. Dann gibt es noch den Brotweizen, eine relativ junge Züchtung, die eine gute Backqualität aufweist. Dazu kommen noch Einkorn, Emmer, Dinkel und Kamut als eine Weizenunterart.