Artemisia absinthium
Wermut stammt ursprünglich aus Sibirien und gehört dort zu den wichtiges Schamanenpflanzen. Heute ist Wermut in den trockeneren Gebieten Europas, Nordasiens sowie Nordafrikas heimisch. Hierzulande wächst die Pflanze bevorzugt auf kargen Böden und sogar Steine und eine Höhe von 2000m schrecken ihn nicht ab. Die in frühen Zeiten begehrte Heilpflanze ist eher als hübsche Zierpflanze bekannt und im Hausgarten kaum noch antreffen. Wermut duldet nämlich in ihrem Umkreis keine anderen Gewächse und braucht im Garten einen Einzelstandort. Dennoch verträgt sich das besondere Kraut gut mit der Schwarzen Ribisel, die er gleichzeitig vor Schädlingen schützt.
Wermut ist vor allem durch seine Verwendung in der Herstellung von Absinth bekannt, eine Spirituose, welche im Wesentlichen aus Anis, Fenchel, Melisse und eben aus Wermutkraut besteht. Ein Likör, der in den 20iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sehr beliebt war und in jüngster Zeit wieder eine Renaissance erlebt hat.
Botanisch gesehen gehört Wermut zur Familie der Korbblütler und ist eng verwandt mit Beifuß und der Eberraute. Das schöne Kraut ist mit seinen graufilzigen gefiederten Blättern und dem herb würzigen Duft, ein eher unscheinbares Gewächs, kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen und bildet ab Juli kleine gelbe Blüten an Rispen aus. Mit seinem stark bitteren Aroma gehört Wermut zu den wichtigsten Bitterkräutern. Dennoch werden dem Bitterkraut zahlreiche Heilwirkungen zugeschrieben. So wirkt Wermut blutbildend und blutreinigend und wird bei allgemeiner Verdauungsschwäche, Gelbsucht, Ohrenschmerzen, offenen Wunden und bei Verstauchungen und gegen Würmer erfolgreich angewendet. Wermut wird innerlich als Tee und äußerlich als Tinktur angewendet.