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Kren

Armoracia rusticana

Die Krenwurzel ist eine der ältesten Kulturpflanzen und gehört botanisch gesehen zur Familie der Kreuzblütler. Ihre gute Lagerfähigkeit, der typisch scharfe Geschmack und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten krönen die scharfe Wurzel zu einer besonderen Delikatesse. Kren hat es in Österreich sogar ins „Register der traditionellen Lebensmittel“ geschafft und sich somit einen festen Platz als Kulturgut gesichert. Bereits in der Antike genoss die vitaminreiche und antibiotisch wirkende Wurzel hohes Ansehen. Für Seeleute war Kren ein wirksames Mittel gegen Skorbut und Fieber, aber auch Hildegard von Bingen war von der vielseitigen Heilwirkung sehr angetan.

Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem osteuropäischen Donau- und Wolgagebiet. Die senkrecht in die Tiefe wachsende Pfahlwurzel ist außen gelblich-braun und innen weiß mit knackiger Härte. Heute wird Kren in ganz Europa und Asien kultiviert. Da er der schärfste Vertreter seiner Familie ist, ist Kren auch unter dem Namen „Scharf- oder Beißwurzel“ und mancherorts auch unter „deutschem Senf und Meerrettich“ bekannt. Hierzulande kennt die beißende Wurzel jeder unter dem Namen „Kren“. „Wasabi“ nennt sich sein japanischer Verwandter, der etwas schärfer im Geschmack, jedoch vom Aroma her vom europäischen Kren kaum zu unterscheiden, ist.

Bevor Pfeffer als Gewürz die Küchen eroberte, war Kren das Gewürz um Gerichten eine frische Schärfe zu verleihen. Im unverarbeiteten Zustand ist die Wurzel geruchs- und geschmacklos. Erst beim Reiben verströmt Kren sein typisch stechendes Aroma, welches jeden zu Tränen rührt. Zuständig dafür sind die reichlich enthaltenen Senföle, die durch enzymatische Vorgänge dem geriebenen Kren das pikant-scharfe Aroma verleihen.

In Österreich ist das Gemüse eng mit vielen traditionellen Speisen verbunden. Die würzige Schärfe von frisch geriebenem Kren wirkt verdauungsfördernd und unterstützt, allzu üppige Fettränder einer richtig guten Brettl-Jause, zu neutralisieren. Kren spielt am anspruchsvollen Gaumen alle Stücke. Von klassischen Beilagen wie Apfel- oder Semmelkren über köstliche Hauptgerichte, Aufstriche, Suppen, Vorspeisen, Saucen, pikanten Snacks bis hin zu ungewöhnlichen Dessertideen. Unsere geliebte österreichische Würstel-Tradition würde ohne geriebenen Kren nicht auskommen und auch einem geräucherten Fisch verleiht Obers-Kren erst die pfiffige Note.

Seine wahren Schätze sind die Inhaltsstoffe mit denen die scharfe Wurzel besonders gesegnet ist. Kren enthält doppelt so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte und es fehlt ihm auch nicht an einer hohen Dosis Mineralstoffen. Zudem ist die Wurzel mit wertvollen Vitaminen wie B1, B2, und B6 ausgestattet.

Schon seit Jahrhunderten werden dem Kren geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. In der Volksheilkunde ist die scharfe Wurzel mit Potential ein geschätztes Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte, da seine Inhaltsstoffe antibakteriell und reinigend wirken. Außerdem fördert Kren die Nierentätigkeit, hilft bei Blasenleiden, regt den Stoffwechsel und die Verdauung an. Auch bei Erkältungskrankheiten und Atemwegs-erkrankungen wirkt seine schleimlösende und fiebersenkende Wirkung wahre Wunder. Aufgrund seiner heilenden Eigenschaften ist die scharfe Wurzel ein natürliches Antibiotikum und wird auch als das „Penicillin der armen Leute“ bezeichnet. Daher sollte frisch geriebener Kren gerade im Winter immer wieder unseren Speiseplan bereichern.

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