SENF ALS GEWÜRZ
Die Verwendung von Senf hat eine lange Geschichte. Senf steht als Gewürz vermutlich schon seit tausenden von Jahren auf dem Speiseplan der Menschen. In China wegen seiner Schärfe beliebt, wurde Senf im alten Ägypten auch als Heilmittel eingesetzt. Über die Feldzüge der Römer fanden erste Senfkörner etwa um 50 vor Christus ihren Weg von Asien nach Europa. Im Mittelalter wurde diese Würzpaste hochgeschätzt und verschiedene Senfsorten wurden entwickelt. So sollen Winzer der Wachau einer Legende nach vor etwa 500 Jahren zu viel Most gehabt haben, den sie verwerten mussten und ihn kurzerhand als Ersatz für Essig bei der Senfherstellung genutzt haben. Auf das Rezept, Most mit Senfkörnern zu mischen, hatten vermutlich auch Mönche gesetzt: Sie nutzten Senf als Verdauungsunterstützung bei ihrer fett- und alkoholreichen Ernährung.
Burgunds Herzöge legten im 13. Jahrhundert strenge Qualitätskriterien für Senf fest. Sie ebneten der Hauptstadt Dijon damit den Weg zur Senf-Metropole mit Herstellungsmonopol. Frankfurter Würstel ohne Estragon-Senf oder Weißwurst ohne süßem Weißwurst-Senf wäre in unserer Ernährungskultur unvorstellbar. Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Senfarten, von mild bis scharf, fruchtig oder herb.
Senf ist eine vielseitige Zutat in der Küche und wird zudem oft als Würzmittel und Geschmacksverstärker verwendet. Er kann vielen Gerichten eine angenehme Schärfe verleihen und den Geschmack intensivieren. Senf passt gut zu Fleisch, Fisch, Salaten, Saucen und Dressings. Darüber hinaus kann Senf auch als Konservierungsmittel dienen. Durch seinen natürlichen Säuregehalt kann er die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern und das Wachstum von Mikroorganismen hemmen.
In Bezug auf die Gesundheit wird Senf oft wegen seiner positiven Eigenschaften hervorgehoben. Er enthält viele Ballaststoffe, Proteine, Vitamine und Mineralstoffe. Zudem enthält Senf natürliche Antioxidantien welche eine entzündungshemmende Wirkung haben und den Stoffwechsel anregen können.