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Holunder

Sambucus nigra

Die faszinierende Welt des magischen Holunders

Mit seinen feinen weißen Blütenständen von Mai bis Juni und den dunkelroten bis schwarzen Beeren im Spätsommer ist der Holunder ein wahrer Blickfang und ein richtiges Kraftpaket an Inhaltsstoffen.

Der Botanische Name des schwarzen Holunders ist Sambucus nigra und ist je nach Region auch unter dem Volksamen Holler Strauch, Holler Busch, Holler oder Flieder bekannt. Ursprünglich stammt der Holunder aus Nordamerika und ist heute als Natur- und Heilpflanze aus dem Alpenraum nicht mehr wegzudenken.

Der Holler Busch ist ein uralter mystischer Hausstrauch, welcher schon immer die Nähe zu Menschen suchte. In der Tat wächst er am liebsten im Schutze von Scheunen und nah an Bauernhöfen und Bauerngärten. Der anspruchslose Strauch gedeiht am liebsten auf Wasseradern und findet auch auf den kargsten Böden die notwendigen Bedingungen für sein üppiges Wachstum.

Holunder gehört zu den magischsten Pflanzen überhaupt. Es gibt unzählige Bräuche und Geschichten über ihn und ist in der Mythologie von großer Bedeutung. Seit alters her ist der Holunder Frau Holle der Erdgöttin Holla geweiht. Sie konnte nach altem Volksglauben negative Einflüsse von Haus, Hof und Stall in die Erde ableiten. Ebenso galt er als Schutzbaum gegen böse Geister und Dämonen, sollte Mensch und Tier vor Krankheit, Feuer, Unwetter oder Blitzschlag bewahren und stand für den häuslichen Frieden.

Durch seine besonderen Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Bitter- sowie Gerbstoffe, Carotinoide, Flavonoide, Glykoside, Kalium, Vitamine A, B, und Vitamin C wirkt die Pflanze antibakteriell, entgiftend, blutreinigend, fiebersenkend, schweißtreibend, sowie schleimlösend. In der Volksmedizin wird Holunder stets bei Fieber, Erkältungskrankheiten und Harnwegsentzündungen eingesetzt. In Blättern, Rinde und unreifen Beeren des Hollers ist der Giftstoff Sambunigrin, ein Glykosid enthalten. Deshalb sollten auch Blätter und schwarze Holler Beeren nicht roh verzehrt werden.

Für die genussreiche und gesunde Küche ist der Strauch ein wahrer Tausendsassa, der uns gleich zwei Mal im Jahr beschenkt. Sowohl die fein duftenden Blüten als auch die Vitamin C- reichen Beeren lassen sich in vielfältige Köstlichkeiten verwandeln. Die Blütendolden werden für Sirup, Marmelade und Gelee, Limonaden und Eis oder Mousse verwendet. Holler-Blüten in Backteig getunkt und in Butterschmalz ausgebacken, die sogenannten Holler-Strauben, erwecken so mache Kindheitserinnerung an Omas Küche. Darüber hinaus eignen sich Holler Blüten zur Herstellung von Holundersekt, -wein oder -essig. Einzelne kleine Blüten sind eine hübsche Dekoration von Mehlspeisen und Desserts aber auch für Suppen oder Salate. Mit den aromatischen Blüten können Biskuits oder Rührteige perfekt in Szene gesetzt werden. Aus den kleinen schwarzen Holunderbeeren, welche erst durch Kochen bekömmlich werden wird häufig Saft, Marmelade oder Hollerröster hergestellt.

Ein Holunderstrauch im Garten ist so wertvoll wie eine ganze Apotheke. Der Holunder gehört seit eh und je zu den populärsten Volksheilmitteln und spielt in der Heilkunde und auch im Glauben der Menschen eine wichtige Rolle.  „Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte“

Wie sehr man diesen Baum schätzte bestätigt der Volksmund wenn es heißt „vor dem Holunder sollst du dich verneigen und den Hut ziehen“. Die Macht des Hollers war schließlich eine Macht über Leben und Tod.

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